Das Flaggschiff von Manroland Sheetfed, die Roland 700, ist der Star des Herstellers auf der Drupa 2012. Auf der heutigen Pressekonferenz stellte das Unternehmen auch eine neue Roland 900 vor, ausgestattet mit den besten Eigenschaften des großen Bruders 900 XXL, sowie eine Fülle von Inline-Anwendungen und Innovationen.
Seit vielen Jahren ist die Roland 700 das Nonplusultra in der Druckindustrie und in drei verschiedenen Versionen, sprich Hiprint, Hiprint HS (wobei HS für High Speed, d. h. hohe Geschwindigkeit steht) und Direct Drive erhältlich. Sie diente nicht nur als Vorbild für Druckmaschinen von Manroland Sheetfed in anderen Formaten wie für die Roland 200, Roland 500 im OB-Format, Roland 900 und 900 XXL für größere Formate, sondern für nahezu jede Druckmaschinen.
Die modernsten Druckmaschinen, die heute weltweit angeboten werden, arbeiten nach den gleichen Prinzipien, einer mechanischen Konstruktion mit doppelgroßen Druckzylindern und doppelgroßen, berührungslosen Transfertern. Diese sind unerlässlich zur Gewährleistung der vom heutigen Highend-Druckmarkt geforderten optimalen Druckqualität. Seit ihrer Markteinführung auf der Drupa 1990 wurde die Roland 700 zahlreichen Weiterentwicklungen unterzogen, die zwischenzeitlich auch bei allen anderen Druckmaschinen von Manroland erhältlich sind und oft bereits zum Standard-Lieferumfang gehören.
Die Roland 700 ist die branchenführende Maschine im Verpackungsdruck, der zurzeit einzige Wachstumsmarkt in der Druckindustrie ist., Angesichts dessen hat Manroland Sheetfed beschlossen, sie als Musterbeispiel für eine ideale Druckmaschine in den Mittelpunkt der Drupa 2012 Besucherpräsentation zu stellen. Die auf der Drupa ausgestellte Achtfarben-Roland-700-Hiprint mit Lackwerk und verlängerter Auslage verfügt über alle Komponenten für die wichtigsten Bedürfnisse – zum Erzielen einer hohen Produktivität in Verpackungs- umgebungen, für die Inline-Optimierung zur Erreichung feinster Druckeffekte und für alle weiteren Aspekte des Mehrwertdrucks:
Zur Erzielung einer noch höheren Produktivität und Druckgeschwindigkeit von 18.000 Bogen pro Stunde verfügt die Roland 700 Hiprint HS (High Speed) über ein anderes Anleger- und Auslegersystem als die Hiprint-Standarddruckmaschine. Diese Systeme wurden von der Roland 700 Direct Drive übernommen, dem dritten Modell in der Serie Roland 700. Der Direktantrieb der Plattenzylinder ermöglicht das gleichzeitige Wechseln der Druckplatten und Waschen der Gummitücher. Dadurch wird die Rüstzeit deutlich verringert und die Rentabilität für den Kleinauflagendruck erhöht. Ein anderes herausragendes Merkmal der Roland 700 Direct Drive ist die Drucklängenkorrektur während der Produktion.
Nach der Drupa 2012 werden weitere innovative Optionen für die Produktfamilie Roland 700 verfügbar sein, u. a.:
Messebesucher, die während der Drupa 2012 an weiteren Informationen über die Technologie der Roland 700 interessiert sind, können an den zahlreichen organisierten Fahrten zum Print Technology Center von Manroland Sheetfed in Offenbach oder zu Druckereibesuchen teilnehmen. Dort werden sie vier weitere Roland-Druckmaschinen in allen Formaten bis hin zum XXL-Format sehen können, einschließlich einer 10-Farben Schön- und Widerdruckmaschine Roland 700 Direct Drive und einer 6-Farben Roland 700 Hiprint HS (High Speed). Vorführungen der autoprint smart-Technologie für die Automatisierung von Prozessen zwischen Aufträgen mit großen Bogen in Kombination mit den durch die Direct Drive-Technologie ermöglichten extrem kurzen Rüstzeiten sind diese Fahrt sicherlich wert.
Die neue Roland 900
Seit der Markteinführung der Serie Roland 900 auf der Drupa 1995 wurde die Technologie der im Verpackungsdruck führenden Druckmaschine in den Formaten 5 (890 x 1260 mm) und 6 (1030 x 1430 mm)bereits vor der Drupa 2012 grundlegend verbessert., Als hochautomatisierte Druckmaschine ist die Roland 900 für ihre kurzen Rüstzeiten und ihre große Substratvielfalt bekannt und verfügt über Nonstop-Druckfunktionen und Aupasys-Materiallogistiksysteme. Eine hohe Produktivität wird so gewährleistet, eine Grundvoraussetzung für den Verpackungsdruck mit hohen Auflagen. Die Roland 900 wird auch aufgrund weiterer Funktionen hoch geschätzt. Beispielsweise wegen ihrer Inline-Funktionen zur Verbesserung der Produktqualität und zur Gewährleistung des Mehrwertdrucks, Doppellackeinheiten sind hier besonders hervorzuheben.
Da die neue Roland 900 auch über die für die Roland 900, XXL entwickelten Anleger- und Auslegersysteme verfügt, arbeitet sie standardmäßig mit einer Druckgeschwindigkeit von 14.000 Bogen pro Stunde, die auf 16.000 Bogen pro Stunde erhöht werden kann. Die Optionen Nonstop-Anleger in Verbindung mit dem Aupasys-Materiallogistiksystem tragen ebenfalls zur Verkürzung der Rüstzeiten beim Materialwechsel bei. Eine neu entwickelte Saugkopfaufhängung eliminiert selbst minimale Bewegungen des Saugkopfes bei hohen Geschwindigkeiten. Der verbesserte Trennsauger mit erweitertem Hub gewährleistet höchste Präzision bei der Bogentrennung aller Bedruckstoffe. Die schnelle Saugkopfhöheneinstellung garantiert insbesondere beim NonStop-Betrieb einen sicheren Bogenlauf.
Die Druckwerke verfügen über eine neue Lagertechnik für die Druckzylinder und Transferter, die für die höhere maximale Geschwindigkeit entwickelt wurden. Zur Gewährleistung einer konstanten Farbübertragung und eines geringeren Geräuschpegels wurde eine neue Farbduktor-Steuerung mit einem geringen Anfangsdrehmoment in das Farbwerk eingesetzt. Das DualFlow-Farbwerk für die druckwerksbezogene Umschaltung des Farbflusses erleichtert den Offsetprozess bei feuchtigkeitsempfindlichen Farben wie PMS-Farben, Metallicfarben, opakem Weiß und UV-Farben.
Ein weiterer Technologietransfer aus der Roland 900 XXL ist das Lackmodul. Hier kommt eineverstärkte Aniloxwalze (Durchmesser 286,7 mm) und eine verstärkte externe Lagerung mit einem großen Kammerrakelsystem zum Einsatz. Dadurch wird eine gleichmäßige Qualität beim Lackauftrag gewährleistet. Eine weitere Option, das QuickChange Clamp-System, besteht aus zwei separaten Spannschienensystemen, wobei das eine zur Verwendung von vorgeschienten Gummitüchern und das zweite zum Einsatz für Lackplatten gedacht ist. Es gibt nur eine zentrale Spannschraube für Vorder- und Hinterkante. Dank der Anpressrolle kann die Lackform von nur einer Person montiert werden, wodurch der Zeitaufwand für den Lackformwechsel halbiert wird. Die neue Umschaltvorrichtung im Pumpensystem reduziert die Lackwechselzeiten.
Dank der robusten Format 8-Technologie zeichnet sich der neue Ausleger auch durch kürzere Rüstzeiten aus. Die Bogenbremse ist in drei Saugzonen unterteilt, wodurch ein stabiler Bogenlauf bei schmalen Formaten gewährleistet ist. Das neue optionale Nonstop-System Rollomat befindet sich unter der Bogenbremse, sodass die Fallhöhe verringert und der Stapelzugang optimiert wird.
Die Druckmaschinen verfügen über einen verbesserten Hauptantrieb. Ab fünf oder mehr Druck-/Lackwerken kommt die Doppelstrangantriebstechnik zum Einsatz. Eine Längswelle in Druckwerk 1-4 verteilt die Antriebskraft und sorgt somit für eine gleichmäßige Kraftverteilung beim Beschleunigen der Maschine. Ab dem fünften Druck-/Lackwerk ist die Hydrodämpfung fester Bestandteil und verhindert wirkungsvoll Zahnflankenwechsel beim Beschleunigen oder Abbremsen der Maschine. Diese Technik garantiert einen ruhigen Maschinenlauf mit bester Druckqualität.
Diverse neue Performance-Pakete für den Verpackungs- und Akzidenzdruck komplettieren die Verbesserungen der neuen Roland 900. Dazu zählen:
Inline-Anwendungen und Innovationen
Unter dem Motto "we are print" kooperiert Manroland Sheetfed mit Druckereien, um das Druckprodukt auch weiterhin als das leistungsstärkste und kostenwirksamste Medium rund um den Erdball zu sichern. Die Hauptstrategie zur Erreichungdieses Ziels besteht in der sukzessiven Integration von Prozessen in Druckmaschinen, sobald technische Neuerungen eine stärkere Anbindung ermöglichen. Auf der Drupa 2012 wird Manroland Sheetfed die neuen Upgrades für seine Inline-Anwendungen demonstrieren, die für die verschiedenen Druckmaschinenmodelle zur Verfügung stehen. Außerdem werden einige wegweisende Inline-Entwicklungen vorgestellt, die zur Erhöhung der Attraktivität und Rentabilität des Drucks beitragen.
Die Drupa 2012 wurde bereits als die "ultimative Inkjet-Drupa" angekündigt. Viele Hersteller werden neue Lösungen für den Inkjet-Vollfarbdruck auf verschiedenen Bogen- oder Rollendruckmaschinen präsentieren. Bei Manroland Sheetfed wisse man, dass viele dieser neuen Lösungen den Druckmarktanforderungen nicht gerecht werden, heißt es. Oft entspreche die Druckqualität nicht dem Offset-Standard oder die Kosten pro Druckexemplar liegen weit über denen für Offsetdruckerzeugnisse. Nach Meinung des Unternehmens besteht die optimale Lösung darin, das Beste aus beiden Welten miteinander zu kombinieren. So wird die Offsetqualität und die Geschwindigkeit des Vollfarbdrucks durch Funktionen für den variablen Inkjet-Datendruck ergänzt.
Manroland Sheetfed spricht vom so genannten "Hybriddruck", bei dem es darum geht, von den geringen Kosten der Offsetproduktion und dem hohen Wert des Digitaldrucks zu profitieren. Der Mehrwert liegt auf der Hand: Individualisierung jedes Exemplars (Bar-/Matrixcodes, Namen, Text), Versionierung (Sprachen, Regionen), zusätzliche Funktionen wie "Track&Trace" zur Produktrückverfolgung und Sicherheitsfunktionen. Aufgrund der geringeren Anzahl von Prozessschritten und der höheren Leistung (d. h. Registergenauigkeit) bietet die Hybridproduktion auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile.
Zu diesem Zweck hat Manroland ein neues Applikationsmodul mit einem patentierten Vakuumzylinder entwickelt und die Greifer an den sehr geringen Abstand (<1 mm) zwischen den Inkjet-Druckköpfen und dem Substrat angepasst. In dieses Modul können ein oder mehrere Druckköpfe jedes Hersteller (z. B. Atlantic Zeiser) integriert werden, die bisher schon getestet wurden. Diese Druckköpfe werden an einer Druckstange über der gesamten bedruckbaren Fläche der Bogen angebracht und haben im Monochrom-Modus eine Auflösung von 600 dpi bei 7.000 Bogen pro Stunde bzw. von 300 dpi bei bis zu 14.000 Bogen pro Stunde. Darüber hinaus gibt es keine Einschränkungen in Bezug auf die unterstützten Formate und Substrate.
Kommen UV-Tinten zum Einsatz, kann das System jedes Substrat mit beschichteter oder unbeschichteter und hochglänzender oder seidig glänzender Oberfläche, Ökomaterial oder sogar Kunststoffe bedrucken, da das Applikationsmodul mit dem notwendigen LED-UV-Trocknersystem ausgestattet ist. Dabei entspricht der Wirkungsbereich der Emission der Druckbreite und die Registrierung der Drucklänge. Diese energieeffiziente Lösung von Eltosch/Hönle arbeitet bei niedrigen Temperaturen. Derzeit werden die gleichen Druckköpfe für wasserbasierte Farben entwickelt, wodurch diese Hybridtechnologie dann für den Einsatz im Lebensmittel-Verpackungsdruck geeignet ist.
Auf der Drupa 2012 werden auch folgende neue Produkte von Manroland Sheetfed für die Inline-Qualitätskontrolle präsentiert:
Zur Erhöhung der Druck-Wertschöpfung hat Manroland Sheetfed auch die Effizienz einiger Prozesse erhöht: