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(14.04.2025 / sbr)

Additive-Manufacturing-Branche optimistisch trotz Herausforderungen

„Unsere Mitgliedsunternehmen zeigen weiterhin bemerkenswerte Stabilität und Anpassungsfähigkeit in einem sich wandelnden Marktumfeld“, erklärt der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA, Dr. Markus Heering. Die Frühjahrsumfrage 2025 der Arbeitsgemeinschaft zeigt, dass die Additive-Manufacturing-Branche trotz einiger Herausforderungen optimistisch bleibt. Die Umfrage wurde bis zum 28. März erhoben, also bevor die US-Zölle eingeführt wurden. Ein Ergebnis lautet, dass mehr Firmen positive Umsätze gemeldet haben als in der vorangegangenen Herbstumfrage. Trotzdem haben 34 Prozent der Unternehmen rückläufige Umsätze für die letzten 12 Monate gemeldet. In den vergangenen 6 Monaten lagen die negativen Umsätze der Mitgliedsfirmen wiederum nur bei 20 Prozent. „Wir sehen also eine leichte Tendenz zu vermehrt positiven Geschäften“ erläutert Dr. Heering.

Branche erwartet weiteres Wachstum

Der Optimismus bleibt auf hohem Niveau und ist sogar noch weiter angestiegen im letzten halben Jahr. Beim Ausblick auf die nächsten 24 Monate erwarten 77 Prozent der Befragten Wachstum im heimischen Markt. Bei den Exporten rechnen immerhin 64 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen mit einem Anstieg in den nächsten 24 Monaten - im Gegensatz zu noch 58 Prozent in der Herbstumfrage im letzten Jahr.

Hierbei sind die EU-27 für knapp 70 Prozent der Mitgliedsunternehmen die wichtigste Exportregion, gefolgt von den USA (64 Prozent) und europäischen Nicht-EU-Staaten (29 Prozent). „Wir beobachten eine große Bedeutung der USA als Exportmarkt. Hier wird sich in Zukunft zeigen, wie sich die Exporte nach USA in der Zukunft verändern werden“, erläutert der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft.

Die relevantesten Wettbewerber kommen aus China und den USA. Fast die Hälfte der Mitgliedfirmen haben chinesische Additive-Manufacturing- Konkurrenten, 43 Prozent sehen sich im Wettbewerb mit den amerikanischen Additive-Manufacturing-Anbietern. “Wir sehen hier sogar einen leichten Anstieg zur vorangegangenen Umfrage. Der Wettbewerb aus China wird immer deutlicher spürbar“, resümiert Dr. Heering.

Investitionen nehmen wieder Fahrt auf

Trotz der allgemein schwierigen Wirtschaftslage wollen viele Unternehmen wieder vermehrt investieren. Im nächsten Jahr planen 40 Prozent mehr Geld für Investitionen auszugeben. Den positivsten Effekt auf das Additive- Manufacturing-Geschäft haben mit 60 Prozent technologische Entwicklungen, gefolgt von neuen Anwendungen und neuen Märkten. Auch von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erhofft sich jedes fünfte Unternehmen positive Impulse im laufenden Jahr.

„Hier können wir gezielt ansetzen. Unsere Arbeitsgemeinschaft bringt eine Vielzahl von Akteuren zusammen, die Produkte und Dienstleistungen entlang additiver Prozess- und Wertschöpfungsketten anbieten“, sagt Dr. Heering.

Mitglieder sind unter anderem Additive-Manufacturing-Maschinenbauer und deren Zulieferer, Maschinenbauer für das Post-Processing, aber auch Additive- Manufacturing-Servicedienstleister und Hersteller von additiven Bauteilen für den Eigengebrauch. Hinzu kommen Forschungsinstitute sowie Software- und Materialanbieter. Die Zusammensetzung der Mitgliedsunternehmen ist sehr heterogen. Dennoch besteht weitgehend Einigkeit darüber, auf welchen Feldern die Additive-Manufacturing-Branche Verbesserungsbedarf hat.

Positive Impulse durch stabile Prozesse und verringerte Kosten

„Wir müssen an der Prozessstabilität und Reproduzierbarkeit arbeiten. Außerdem müssen wir das Kostenniveau in den Fokus nehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der additiven Fertigung zu erhöhen. Darüber hinausgilt es, neue Technologien zu entwickeln mit Fokus auf Serienproduktion. Neue industrielle Anwendungen zu finden, wird dazu führen, dass wir die Marktakzeptanz erhöhen“, fasst Dr. Heering zusammen.

Der kontinuierliche Austausch der Mitgliedsunternehmen in der VDMA- Arbeitsgemeinschaft erweist sich als besonders wertvoll. Er ermöglicht es, über Herausforderungen, Lösungsansätze und Best Practices zu diskutieren, und das über alle Verfahrens-, Material- und Disziplingrenzen hinweg. Dies bietet wertvolle Anregungen und Ansatzpunkte.

In der Arbeitsgemeinschaft sind sowohl Hersteller als auch Anwender aus den Bereichen Metall und Kunststoff vertreten. Sie entwickeln und nutzen sowohl direkte als auch indirekte Additive-Manufacturing-Verfahren zur Herstellung von Serienprodukten, Prototypen, Montagehilfen und vielem mehr. „Unsere Mitglieder tauschen sich regelmäßig über Themen entlang der gesamten additiven Prozesskette aus und teilen ihre Perspektiven und Erfahrungen.

Dadurch verbessert sich das Verständnis über aktuelle Aufgaben und Herausforderungen, wodurch wir ein klareres Bild des Entwicklungsbedarfs entlang der Wertschöpfungskette haben und als Branche die Industrialisierung der additiven Fertigung voranbringen“, erklärt der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft.