Das Druckhaus Adam NG in Bruchsal treibt seine letztes Jahr initiierte Qualitätsoffensive in allen Geschäftsbereichen voran. Technologisch wichtig sind die nun abgeschlossenen Retrofits einer Lithoman und einer Rotoman. Die neuen Maschinensteuerungen sollen höchste Druckqualität bei noch mehr Flexibilität und Produktvarianten ermöglichen.
"Von all den in letzter Zeit umgesetzten Projekten war dieses mit Manroland Web Systems durchgeführte beispielhaft. Sowohl, was die Vorbereitung, als auch die Realisierung betrifft." Paul Haas (BIld) spricht vom Retrofit seiner Heatset-Maschinen bei der Adam NG in Bruchsal. Seit 2014 führt der technische Leiter das Druckunternehmen mit verschiedenen strategischen Optimierungen in die Premiumklasse der Druckereien. Als besondere Auszeichnung für diese Bemühungen erzielte seine Firma letztes Jahr die vom Prüfunternehmen "Print Qualtiy" entwickelte Premium-PSO-Zertifizierung, die weit über die ISO-Norm-Standards hinausgeht. Zahlreiche Ziele im Retrofit-, Schulungs- und Logistikbereich wurden gesetzt und erreicht.
Über 500.000 Euro investierte Adam in die Um- und Aufrüstung seiner Vorstufen- und Drucktechnik, damit Großaufträge effizient gedruckt werden können. Beispielhaft ist der Prospekt für einen Automobilhersteller mit seinen beeindruckenden Eckdaten: 16 Millionen Auflage, 300 Varianten. Die Handelswerbung hat Zukunft, davon ist Haas überzeugt: "Die Digitalisierung verändert auch die Druckindustrie rapide. Das individualisierte Handels-Marketing vor Ort, auf das Adam seit fast 30 Jahren spezialisiert ist, wird aber auch in Zukunft ohne die traditionellen Druckprodukte nicht auskommen."
Er will seine Produktion souverän steuern, um Handelswerbung zuverlässig bei guter Cost-per-copy-Quote liefern zu können. Deshalb hatte das Druckhaus mit Manroland einige Retrofit-Projekte entwickelt. Die Hard- und Software der Leitstände der Lithoman und der Rotoman wurden bei diesem Komplettupgrade auf den Stand aktueller Maschinen aufgerüstet. Das Unternehmen behält mit den neuen Rechnern weiterhin seine Produktionssicherheit und erzielt darüber hinaus eine hundertprozentige Absicherung gegen den Ausfall dieser Leitstände durch den Einsatz redundanter Systemtechnik. Würde eine der neuen Leitstandeinheiten ausfallen, könnte die zweite, parallel arbeitende Einheit nahtlos übernehmen.
Wie wegweisend solche Nach- und Umrüstungen für die Zukunft eines Druckhauses sind, erklärt Armin Grün, projektverantwortlicher Servicemanager beim Druckmaschinenhersteller: "Wir entwickeln Kunden ganzheitliche, maßgeschneiderte Retrofit-Lösungen. Sie steigern die Performance von Bestandsmaschinen, indem sie Maschinenstillstandzeiten und Ausfallkosten reduzieren. Der Kunde erhält mit seinem Retrofit eine höhere Produktionsstabilität und zugleich zukunftssichere, höher automatisierte Technologie."
Analysemodule lassen sich sehr gut nachrüsten – und zahlen in verbesserten Prozessen zurück. Damit das Team von Adam das ganze Workflow-Spektrum optimal nutzen kann, wurde der bisherige PPM-Server (ehemals "printnetwork PressManager") inkl. Software gegen ein zeitgemäßes Modell ausgetauscht. Die Produktionsdaten lassen sich zeitnah erfassen und auswerten. Mit diversen neuen Modulen kann der Bediener erweiterte Fehlerdiagosen, Anlageninformationen in Echtzeit und eine umfangreiche Schnittstellentechnik zu anderen Systemen nutzen.
Das Falzwerk der Lithoman muss die rasante Produktion ebenso schnell und sicher ausführen. Die überholte Hard- und Software des Rechners wurde gegen aktuelle ausgetauscht. Ein neu integriertes HMI-System bietet alle Systemvorteile wie Touchscreen- und intuitive Bedienung. "Selbst für den demontierten Falzrechner hatten wir noch Verwendung", erklärt Grün. "Er wurde umkonfiguriert und an der Rotoman als Redundanz für das bestehende System bereitgestellt." Um das Retrofit-Projekt abzurunden, wurde ein SPS-CPU-Modul gegen neueste Programmierungs- und Hauptprozessor-Hardware ersetzt. So ist die Ersatzteilverfügbarkeit für beide Technikvarianten langfristig gesichert.