Neue Kunden, neue Aufträge - es sind ganz neue Erfolgsgeschichten, wie die von Tobias Kuttner, die auf der Viscom 2016 geschrieben werden.
Der 46-jährige Berliner stellt hochwertige, druckveredelte Verpackungen her – und die kommen an. Zum Kundenstamm der Firma "paper addicts", die erst seit 2014 am Markt ist, zählen inzwischen Automobilgrößen wie BMW und Volkswagen. Auf der Viscom kamen Aufträge und Anfragen aus der Lebensmittelindustrie, dem Verlagsgeschäft und von Schweizer Schmuckmanufakturen dazu.
So wie Kuttner geht es vielen der insgesamt 307 Aussteller (Vorveranstaltung 325) aus 29 Nationen, die zur Jubiläumsveranstaltung nach Frankfurt a.M. kamen. Die vor 30 Jahren als Treffpunkt für Werbetechnik, Lichtwerbung und Textilveredelung gegründete Messe hat sich im Zuge der technischen Entwicklung im Digitaldruck und der digitalen Revolution in der visuellen Kommunikation zu einer Veranstaltung entwickelt, die unter dem Motto "we connect" beide Welten zusammenbringt. Mit insgesamt 9184 Fachbesuchern blieb die Viscom jedoch aufgrund des starken Messejahres mit der alle vier Jahre stattfindenden Drupa unter dem Niveau der Vorveranstaltung (10.064).
Insgesamt kamen Fachbesucher aus 71 Nationen. Außer den westeuropäischen Kernländern waren speziell Besucher aus Osteuropa und Skandinavien vertreten. Doch auch außereuropäische Kunden – speziell aus den USA, Japan und dem arabischen Raum – waren mit einem Anteil von fast 10% der Auslandsbesucher überdurchschnittlich repräsentiert. Dass sich die Anreise selbst aus Südafrika lohnt, unterstreicht Ignace van Goethem, Managing Director, Geneva AD Display Systems: "Die Viscom besticht vor allem durch technische Innovationen. An erster Stelle stehen für mich dieses Jahr die Maschinenneuheiten aus den Bereichen 'Laser Cutting' und 'Textildruck'."
Doch inzwischen wird die Viscom auch im Bereich "Interior Design" interessanter, wie Sylvana Albayrak von Procédés Chénel aus Frankreich betont: "Wir hatten viele Werbe- und Kommunikationsagenturen, Shopfitter, Dekorateure und Designer am Stand. Dabei kamen einige Besucher mit ganz konkreten Projekten auf uns zu und wir sind in der Planung für die Deckengestaltung in zwei Shops."
"Egal, ob digital gedrucktes Großformat, textiler Werbebanner, Display am POS, hochwertig druckveredelte Verpackung oder virtuell in Szene gesetzte Produktpräsentation – die Viscom bringt die Werbepraxis und die Welt der visuellen Markenkommunikation unter einem Dach eindrucksvoll zusammen", sagt Viscom-Director Petra Lassahn, die seit 2006 die internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation leitet. Technische Innovationen im Digitaldruck, kreative Inspirationen und die Informationsvermittlung in Wissensformaten und Workshops stehen dabei im Vordergrund.
Eine Form der Markttransparenz, die bei Fachbesuchern auf sehr gute Resonanz trifft, wie Sheldon S. Nazaré vom Ring Grafischer Fachhändler in Köln betont: "Als Repräsentant der Druckindustrie, einschließlich des Digital- und 3D-Drucks, ist die Viscom für mich die Networking-Plattform. Ich muss nicht die ganze Welt bereisen, sondern kann alle für mich wichtigen Ansprechpartner auf der Messe unter einem Dach treffen."
Wie die Investitionsbereitschaft der Unternehmen war, das zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Besucherbefragung, die von einem unabhängigen Marktforschungsunternehmen erhoben werden. Demnach kam die Hälfte aller Besucher mit konkreten Investitionsabsichten. 30% davon mit einem Investitionsvolumen von mehr als 50.000 Euro, fast 15% mit einem Budget von über 200.000 Euro.
Impulsgeber für neue Ideen – dafür stehe die Viscom wie keine zweite Messe in Europa, wie Besucher immer wieder betonten. "Die Inspirationen, die wir mitnehmen, sind für uns wichtig, um unsere Kunden gut beraten zu können", sagt z.B. Daniela Dulitz von der Werbeagentur Schipper Productions.
Hotspot dessen war erneut die Viscom world of inspiration, die Innovationen und Best-Practices aus allen Segmenten präsentierte. Die Sonderfläche bot zusätzliche Möglichkeiten, Techniken, Produkte oder Dienstleistungen, von Verfahren über Materialien sowie Design bis hin zum finalen Produkt - eingebettet in die gesamte Prozesskette - zu zeigen. Mit Matchmaking-Events, dem designers’ treff und Lunch & Learns war das Areal der Ort für Networking und Wissensvermittlung. Insgesamt 96 Vorträge gaben einen Einblick in die Trends der Branche.
Auf ebenso große Resonanz sei die Sonderschaufläche "Superstar" gestoßen, heißt es, auf der die mehr als 80 "Klassenbesten" zu sehen waren, die für den diesjährigen "Superstar" nominiert waren. Die nächste Viscom soll 2017 in Düsseldorf stattfinden.